Der natürliche Weg zu einem gesunden Barhuf!

 

Natürliche Barhufpflege - was ist das?

 

Schaut man sich die heute noch frei lebenden Wildpferde an sieht man, dass keines dieser Tiere ein Hufeisen trägt. Und man sieht auch, dass sie keinerlei Probleme haben, über die so unterschiedlichen Bodengegebenheiten zu gehen. Doch woher kommt das?

In unserer Welt ist es leider oft noch selbstverständlich, dass ein Pferd ein Hufeisen tragen muss. Erst recht, wenn es auch noch viel geritten wird und sich der Huf daher zu stark abnutzen würde oder auch, wenn das Pferd nicht richtig „rund“ läuft. Man weiß zwar nicht genau was es ist, aber so ein Hufeisen hilft da schon. Doch was macht das Eisen am Huf? Es verhindert, dass der Huf sich in seiner natürlichen Form so bewegen kann, wie er es gerne möchte. Es verhindert den Hufmechanismus, die Blutpumpe und somit eben auch eine ausreichende Zufuhr an Nährstoffen. 

Und genau das ist es, was für eine Gesunderhaltung des gesamten Pferdes wichtig ist. Denn wird das Blut, dass in seinem Kreislauf auch irgendwann einmal in die Beine und den Huf kommt, nicht mehr ordentlich wieder zurück gepumpt, ist sehr offensichtlich, dass das nicht gesund sein kann. Das gesamte Herz-Kreislauf-System leidet darunter. Dabei spielt der Hufmechanismus eine wesentliche Rolle. Dieser Mechanismus beschreibt die Ausdehnung des Hufes, der sich unter Belastung weitet und somit Blut einströmen kann und bei Entlastung wieder zusammen zieht und das Blut wieder zurück in Richtung Herz pumpt. Haben wir dem Pferd ein Eisen aufgenagelt, findet diese Art des Hufmechanismus nur noch in einer sehr geringen Form statt. Also behindert man den Huf in seiner natürlichen Bewegung.

 

Bei der Natürlichen Barhufpflege (Natural Hoofcare nach Pete Ramey) geht es darum, die Hufe der Wildpferde als Vorbild zu sehen und anhand derer, sich bei der Barhufpflege zu orientieren. Wir möchten unseren Pferden keine Wildpferdehufe erarbeiten. Aufgrund der äußerlichen Umstände (meist zu weiche Böden, zu wenig Bewegung und oftmals keine optimale Fütterung) ist dies auch gar nicht möglich. Doch wir möchten uns an ihnen orientieren. Denn sie haben nicht alle sechs Wochen einen Hufpflege-Termin, können trotzdem problemlos über alle Böden gehen und von ihnen sind keine Hufkrankheiten bekannt. Wieso?

Der Huf passt sich ein Stück weit seinen Gegebenheiten an. Läuft das Pferd oft auf harten unebenen, steinigen Böden, so wird man sehen, dass sich das Horn des Hufes abreibt, an der Außenkante eine sogenannte „Mustang Roll“ entsteht und der Huf recht klein und kompakt wirkt.

 

Lebt das Pferd eher auf einem weichen Boden, ist nicht optimal ernährt und hat nicht so viel Bewegung, wird sich das Horn nicht genügend abreiben, es wächst immer weiter, der Strahl in der Mitte verkümmert, da er bald den Bodenkontakt verliert, somit wird es auch kein gut ausgeprägtes Strahl- und Ballenpolster haben und ein nicht intakter, viel zu langer und deformierter Huf entsteht.

Wir können unseren Pferden Zuhause leider oftmals nicht die Möglichkeit geben, sich die natürlichen 30-40 oder mehr Kilometer am Tag zu bewegen. Aber wir können unser allerbestes tun, um nah dort heran zu kommen. Denn für die Hufgesundheit ist nicht nur eine richtige und regelmäßige Hufpflege wichtig, sondern ebenso die Haltung und die Fütterung des Pferdes. Nur wenn diese drei Komponenten vorhanden sind und beachtet werden, steht einem gesunden Huf und damit auch einem glücklichen und zufriedenen Pferd fast nichts mehr im Wege.